209. Hünensagen. Die Wirthin in Saalhausen erzählte: Am hohen Lemberg bei Saalhausen hat einmal ein Hüne gewohnt und auf dem Wilzenberg beim Kloster Grafschaft ein anderer, die haben zusammen nur einen Backtrog gehabt und haben einander ein Zeichen gegeben, wenn's zum Backen gegangen ist; da ist der Wilzenberger eines Morgens erschienen und hat backen wollen, weil er gehört, wie der Lemberger den Backtrog ausgekratzt, der hat ihm aber gesagt, daß er das nicht gethan, sondern sich nur am Bauche geschrapt habe. Einmal hat sich der eine der beiden Hünen waschen wollen, da hat er sich mit einem Fuß auf dem Wilzenberg, mit dem andern auf den hohen Lemberg gestellt, hat sich so über den Rinnacker zur Lenne hinabgebückt und mit seinen Händen das Wasser aus dem Fluße geschöpft. Zur Sage vom Backtrog vgl. Nr. 137, 145, 240, 280, 324; Norddeutsche Sagen, Nr. 156, 269; Grimm, Mythologie, S. 510; Schambach u. Müller, Nr. 164; Lyncker, Nr. 39, 59; Woeste, Volksüberlieferungen, S. 42. Zum Waschen vgl. Nr. 385; ähnlich Schambach u. Müller, Nr. 159, 2.; Woeste, Volksüberlief., S. 42. Ebenso steht ein elsäßer Riese auf zwei Bergen; Stöber, Elsäßische Sagen, Nr. 276.