Die Alte Frau Täglich sitzt sie in Erinnerungen, Ihre Hände auf den Knien verschlungen. Eingesponnen in ihr Traumgewebe, Schaukelnd auf versunkner Zeiten Schwebe. Ihre Quellen haben sich geschlossen, Sind ins Innere zurückgeflossen; Auf dem dunklen Seelenspiegel jagen Sich die Schatten von gelebten Tagen. Immer weht es aus dem Unsichtbaren: Ist sie nicht die Gleiche wie vor Jahren? In dem unterirdischen Verstecke Sprengt ihr frühes Selbst die leichte Decke, Drängt mit ungebrochnen Schmerzgewalten Sich im Bild der Seele zu gestalten. Scheu verschlossne Sehnsuchtstriebe springen, Zitternd, sich aufs neue darzubringen. In dem Sternenglanz der Allmacht spiegelt Sich ihr Sein vollendet und entsiegelt.