Tontopf und Eisentopf Dem Tontopf schlug der Topf von Eisen Einst vor, mit ihm umherzureisen. Der irdne aber dankte sehr, Er meinte, klüger täte er, Am warmen Fleck zu bleiben, Als sich umherzutreiben, Dieweil er gar empfindlich sei: Ein Stoß – und gleich sei er entzwei Und liege da in Scherben Und müsse elend sterben. »Du freilich, mit der Haut von Eisen,« So schloß er, »du kannst ruhig reisen.« »Ich will dein Schild und Schützer sein,« Warf da der Topf von Eisen ein; »Droht dir ein harter Gegenstand, Tret ich dazwischen: feste Wand, Die gut dich schirmt vor jedem harten Schlag und Stoß.« Da sprach der Tontopf: »Also los!« Dreibeinig humpeln Seit an Seite Die guten Leutchen in die Weite. Doch klipperklapper schlägt im Wandern Bei jedem kleinsten Hindernis Der eine immer an den andern. Bald hat der Tontopf einen Riß, Und hundert Schritt sind kaum gemacht, Da ist er an der Seite seines Kameraden In Scherben jäh zerkracht. Und doch traf diesen nicht einmal die Schuld am Schaden. Verbinde du dich nur mit gleichen Kameraden, Sonst mußt du stets in Ängsten schweben, Das Los von einem dieser Töpfe zu erleben.