Der Delphin und der Affe Es war der Griechen Art und Weise, Wenn uns nicht täuscht die alte Kunde, Daß sie auf jede Meeresreise Mitnahmen Affen und Gauklerhunde. Einst stieß ein so gerüstetes Schiff Nicht weit von Athen auf ein Felsenriff. Es wäre alles umgekommen, Wenn nicht Delphine mitgeschwommen. Die sind uns Menschen sehr gewogen, Sofern uns Plinius nicht belogen. Sie retteten alle nach Möglichkeit. Selbst einem der Affen, der Hilfe schreit, Hat ein Delphin, den er betrogen Durch seine Menschenähnlichkeit, Den sichern Rücken hingebogen. Der Aff stieg auf voll Ernst und Würde, War wie Arion anzusehn. Wie der Delphin nun seine Bürde Gen Land trug, fragte er den Affen: »Ihr seid wohl einer aus Athen?« »Ja,« sagte der, »man kennt mich gut. Habt Ihr dort einmal was zu schaffen, Kommt nur zu mir. In Ansehn stehn Wir dort, in unsern Händen ruht Manch hohes Amt seit manchem Jahr, Mein Vetter ist oberster Richter sogar.« Da sagte Dank das Tier der Flut. »So werdet Ihr auch hin und wieder, Den herrlichen Piräus sehn?« »Mein bester Freund ist der! So bieder Wie er ist keiner in Athen.« Der Affe hatte, unwissend genug, Den Namen, den der Hafen trug, Für eines Menschen Namen genommen Und schwatzte, wie es manchen gibt, Der dreist von allem zu reden liebt, Was er noch nie zu sehn bekommen. Doch der Delphin erhob den Kopf, Betrachtete sich den albernen Tropf Und sah nun, daß er aus den Wogen Nichts als ein Vieh herausgezogen. Schnell warf er's ab und suchte umher, Ob nicht noch ein Mensch zu retten wär.