Von der Ehe die Komödie Der Mond, der Mond, der Mond, der lästert mich! – Schlittert er nicht (seht, seht!) auf glitzernd Füßen mit meinem schwangren Fräulein minniglich jetzt unter jenen Sommerbaum: zu süßen dem zitzenstarrnden Weiberleib und sich den bittren Erdentrunk? – aus speichelnd Drüsen aus seinem Mund erst feuchtend ihren Strich und dann unter viel zotigen Exküsen mit seiner blauen Sichel (quasi läutend: so sirrts, so sirrts!) ihr ihre fettste Mahd abmähnd – Und Colombine schrie und schrie und schrie, den letzten Rest des Hymens weg sich häutend und ganz auftrennend ihres Schoßes Naht, schrie: »Kam schon jetzt mein Söhnchen – oder nie – – – –« Pierrot läßt uns (in einem Brief an seine nunmehrige Braut) einem Einblick in seine Dichterwerkstatt tun Gleichschön gewölbt die Nägel deiner Zeh'n und deiner Augen Weißes, diese beiden erschimmerten, als schimmerten sie seiden oder wie Perlen oder Mond – vor Schier-vergehn nach mir! – Und wie Harzruch entquolls den zween bräutlichen Brüstlein dir! – Und wie von Weiden, aus denen sich die Knaben Flöten schneiden um Ostern an den österlichen See'n: von solchem Safte war dein Herz erfüllt und strömte über ... durch die Herzschlucht brausend herab! herab! ... so wie ein Sturzbach brüllt – Ich aber lag vor deiner schlanken Pforte und formte mir – in Fiebern, wie mit tausend Zungen und Zungenspielen – nie erhörte Worte. Pierrot bemerkt ausdrücklich, daß er an diesem ersten Sonett Colombinens: »Farbenlehre« geheißen, welcher Titel indes noch nicht als der endgültige angesehen werden soll, nichts ... vornehmlich nichts an aller Interpunktion geändert Mein Mond – erfüllte sich. (O Weibes Not! ...) Ich schlief – getrennt von dir. Da scholl Gewinsel – von meinem Hund – vor meiner Tür. (Gerinnsel von Blut – die Schenkel längs – wie tat das rot! – – weckte mich vollends ...) Auf. Zu dir ... Und bot dir meine Hände: (»daß sie eine Insel seien dir Uferlos-hintreibendem! – Ja – eine Insel!«) Die Hände – schwer –; – schwer wie ein bleiern Lot sanken sie mir – in deinen Schoß hernieder – (Mein Mund – derweil – sog Küsse aus der leeren Luft ...) und ruhten da – die Hände – immer wieder – – und ruhten doch nicht, eh daß blauer Duft aufquoll! aufquoll! aus einem weißen Gischte ... eh daß (o Leibes Mystik!) Blau mit Rot sich mischte – – – – Pieta Ihn, der mich zeugte ...! (Zeugte? Was ein Sinn! Zähren, versiegt, versiegt! – Man »zeugt« nicht: man faßt eine Dralle um die Hüfte an und krault ihr scherzend um das flaumige Kinn und langt ihr unter ihre Röcke dann und – – grad als wüschest du ein altes Zinn mit heißem Zinnkraut ... wie die Kellnerin – – fingern die deinigen Finger dann und wann – – – –) Ihn, der mich zeugte ...! Ihn begraben haben ...! Und nun zurückgekehrt von all dem sein ...! – Soll ich mich ewig nur an Trauer laben und nie mehr trinken feuriger Brüste Wein und nie mehr hegen neue schießende Stöcke? – Entblöß die Brüste und enthüll die Röcke!