Das Posthorn Still ist schon das ganze Dorf, Alles schlafen gangen, Auch die Vöglein im Gezweig, Die so lieblich sangen. Dort in seiner Einsamkeit Kommt der Mond nun wieder, Und er lächelt still und bleich Seinen Gruß hernieder; Nur der Bach, der nimmer ruht, Hat ihn gleich vernommen, Lächelt ihm den Gruß zurück, Flüstert ihm: willkommen! Mich auch findest du noch wach, Lieber Mond, wie diesen, Denn auf immer hat die Ruh Mich auch fortgewiesen. Mich umschlingt kein holder Traum Mit den Zauberfäden, Hab mit meinem Schmerze noch Manches Wort zu reden. – Ferne, leise hör ich dort Eines Posthorns Klänge, Plötzlich wird mir um das Herz Nun noch eins so enge. Töne, Wandermelodei, Durch die öden Straßen; Wie so leicht einander doch Menschen sich verlassen! Lustig rollt der Wagen fort Über Stein' und Brücken; Stand nicht wer an seinem Schlag Mit verweinten Blicken? Mag er stehn! die Träne kann Nicht die Rosse halten; Mag der rauhe Geißelschwung Ihm die Seele spalten! Schon verhallt des Hornes Klang Ferne meinem Lauschen, Und ich höre wieder nur Hier das Bächlein rauschen. Ich gedenke bang und schwer Aller meiner Lieben, Die in ferner Heimat mir Sind zurückgeblieben; Diese schöne Sommernacht Muß vorübergehen Und mein Leben ohne sie Einsamkeit verwehen. Mahnend ruft die Mitternacht Mir herab vom Turme. Ferne! denket mein! die Zeit Eilt dahin im Sturme! Unsre Gräber, denket mein! Sind schon ungeduldig! – Daß wir nicht beisammen sind, Bin ich selber schuldig.