Niagara Klar und wie die Jugend heiter, Und wie murmelnd süßen Traum, Zieht der Niagara weiter An des Urwalds grünem Saum; Zieht dahin im sanften Flusse, Daß er noch des Waldes Pracht Widerstrahlt mit froher Muße Und die Sterne stiller Nacht. Also sanft die Wellen gleiten, Daß der Wandrer ungestört Und erstaunt die meilenweiten Katarakte rauschen hört. Wo des Niagara Bahnen Näher ziehn dem Katarakt, Hat den Strom ein wildes Ahnen Plötzlich seines Falls gepackt. Erd und Himmels unbekümmert Eilt er jetzt im tollen Zug, Hat ihr schönes Bild zertrümmert, Das er erst so freundlich trug. Die Stromschnellen stürzen, schießen, Donnern fort im wilden Drang, Wie von Sehnsucht hingerissen Nach dem großen Untergang. Den der Wandrer fern vernommen, Niagaras tiefen Fall Hört er nicht, herangekommen, Weil zu laut der Wogenschall. Und so mag vergebens lauschen, Wer dem Sturze näher geht; Doch die Zukunft hörte rauschen In der Ferne der Prophet.