Leopold Wagner, Verfasser des Schauspiels von neun Monaten im Wallfischbauch Eine Matinee. (Der Schauplatz stellt den Bauch eines Wallfisches vor mit allen dazu gehörigen Ingredienzen.) Potz Millius! was eine Hast und Tumult – Ganz anders als an meinem Pult. 'S pflegt doch sonst von Felsen und Höhen Berg hinab immer sachte zu gehen. Hier stürzt man oberst zu unterst hinein – 'S muß ein rechter Saumagen seyn. Läßt das Vieh noch die Hinterthür offen! Wäre bald an seinem Schnaps ersoffen. Ist mir so frostig und so weh. Hätt ich doch hier nur eine Tasse Thee, Oder Stahl mir Feuer anzuschlagen! Hab nie noch geraucht im Wallfischmagen, Vielleicht den Tabacksrauch er scheut Und wieder ans Land hinaus mich speit. O wie schlimm habens doch die Frommen! Weiß nicht, wie hier hineingekommen. Mit Gunst zu melden der Gott Apoll War, glaub ich, betrunken oder gar toll, Mich hier in einen Fischbauch zu zwingen Um mein neu Drama zu Ende zu bringen. Ist doch weder Wein noch Bier Zur tragischen Begeisterung hier. Soll mein Exilium so lang dauern, Kann wohl hier zehn Jahre lauern, Eh hier ein Gedanke reift. Man am Wasser zum Fisch sich säuft. Will doch einmal mit List probiren, Ob ich mich kann hinaus produziren, Will ihm kützeln die Galle sehr Daß er frißt keinen Wagner mehr. – –