101. Zur Hochzeit zweier Täubgen, Von jeher Mann und Weibgen, Die nicht sich auserkohren, Die nur sich nicht verloren, Soll Euer Liebden Gnaden In aller Ehrfurcht laden, In ihrem Namen zwar Der Hochzeitsbitter Paar. Wer Herz hat froh zu sein Wo treue Liebe thronet In vollem Sonnenschein, Wens stärket, wens belohnet, Der trete froh herein; Versuch es, mit zu schwärmen Und fühlt er eignen Schmerz, An ihrem Glück zu wärmen Sein Schweitzerliches Herz. Exempel nur genommen, Es wird an ihn auch kommen, Die Welt ist rund und weit, Hat jeder seine Zeit. Es kann durch langes Trauren Leicht unser Herz versauren, Und wenn wir uns zerstreun, Ist doch die Lust nicht rein. O! der ist proskribiret Wen fremdes Glück nicht rühret, Der kann es selbst nie sein, Kein Thier freut sich allein. Es müßt denn sein von Thieren – Doch wo komm' ich hinein Mit meinem Pourparliren? Wollt Euch nur demonstriren, Daß wenn sich zwey geniren Und jeden invitiren Vor ihnen zu scharmiren, Ihr nicht dürft sagen: Nein!