Abseits In einer Riesenstadt durchschritt ich jüngst Die volkbelebteste der großen Straßen. Und eine Stille kam, und, wunderbar, In all' dem Schreien, Fluchen, Stoßen, Treiben, Zog klar vorüber mir ein liebes Bild: Ganz wie versteckt in Wald und Feld und Heide, Von großen und von kleinen Städten fern, Liegt unser Haus, vereinsamt und verloren In eines alten Gartens stiller Welt. Die Sonne schien auf kiesbedeckte Wege, Und in den Bäumen war ein Maienleben. Du gingst zur Seite mir, und Hand in Hand, So standen endlich wir am lichten Rande Der kleinen Hölzung. Vor uns schwieg die Landschaft. Ein Läuten kam aus unsichtbarer Ferne. Wie schön es war. Es zogen tiefe Schatten Um uns, und fröhlich küßte deine Augen Ein frischer Buchenzweig. Als Abends dann noch einmal wir durchschritten Des Parkes Grund, die Nachtigall zu finden, – Du wolltest ja durchaus sie singen sehen – Wie lehntest halb erschrocken du den Kopf An meine Schulter, als im Dickicht, plötzlich, Der Marmorfaun gespenstig auf uns sah. Und grade hier mit voller Inbrunst schlug, In einem kaum erblühten Apfelbaum, Die Liederkönigin. Die schönsten Weisen Sang klagend sie dem frechen Gotte vor. Das Glück, der Schnelläufer, hielt Ruhetag In unsern Herzen, und es zog der Friede Weit über's Land. Hell leuchteten die Sterne, Hell über uns in stiller Frühlingsnacht.