Napoleons I. Beisekung Was sichert ihm wohl tiefern Frieden: Sankt Helenens Zypressenlaub? Im stolzen Dom der Invaliden Der Marmor über seinem Staub? Ob wohl beim Gruße des Geschützes Der Weltstadt er sich mehr gefällt, Als bei dem Strahl des flücht'gen Blitzes, Der fern sein einsam Grab erhellt? Dem Sieger bei Arbela gaben Die Seinen kaum ein Grab; ein Raub Der Flammen, sorglos, unbegraben Blieb Hannibals, des Helden Staub. Dreifach metallne Särge schließen Die Knochen Attila's in sich, Und des Busento Wogen fließen Über dem Grab des Alarich. Noch einen, Lethe, deiner Schatten, Den Toten von Sankt Helena, Den Kaiser will sein Volk bestatten, In dem es seine Größe sah. Es war des Sterbenden Gedanke, Dem Staub einst öffne noch den Schoß Das Land, das ihm zuerst die Schranke Für Siege, Ruhm und Macht erschloß. Schon dröhnet von der Pike Streichen, Vom Schaufelschlag die Grabeswand. Hört ihr's, zermorschte Kriegerleichen, Bedeckt von Eis und Wüstensand? Es spüren ein geheimes Schwanken Die Throne, wie der Völker Rat, Da wie mit einem Schlachtgedanken Das Kriegsboot mit der Asche naht. – Spannt, sprach einst Ziska, meine Decke Auf eine Trommel, wenn ich schied; Um daß er tot den Feind noch schrecke, Hob man aufs Roß den toten Cid. Doch nein! sein Schatten mit den Schemen, Die einst geherrscht im alten Rom, Sieht von versunknen Diademen Das Trugbild nur im Lethestrom. Weht über Afrika, Glutlüfte, Weht um des alten Atlas Haupt! Meer, trag' ihn heim in Frankreichs Grüfte, Den Staub von blut'gem Erz umlaubt, Und unserm Buch der Zeitgeschichte, Von keinen Taten sonst bewegt, Sei zwischen leerer Blätterschichte Ein Sarg als Merker eingelegt.