Tilly Wer ist Der dort vor dem Lager, Jenes steinerne Gesicht, Jener Reiter, hoch und hager? – Was? Du kennst den Tilly nicht? Auf dem Hut die rote Feder Gibt ihm rechten Teufelsschein, Durch sein Wams von Elenleder Drang noch keine Kugel ein. Gleicht er nicht den letzten Boten, Einem jener Reiter nicht, Die dereinst durchs Feld der Toten Laden zu dem Weltgericht? Auf ein Haus im dürren Rasen Trabt er zu, rasch steigt er ab, Und die Heertrompeter blasen Zur Beratung seinen Stab. Denn vor Leipzig gibt es morgen Eine schwere, heiße Schlacht, Und er hat darob in Sorgen Manche Stunde zugebracht. Soll er freventlich es wagen Und versuchen sein Geschick? Und als wollt' er Geister fragen, Späht durchs Fenster starr sein Blick. Sieh, da tritt ein Alter eben Durch die Tür und flüstert klug: »Morgen wird es Arbeit geben, Mir und Euch, o Herr, genug!« Auffährt Tilly: »Mir, wie Keinem! Frecher, fort!« Und Meister Klaus Bückt sich: »Herr, Ihr seid in meinem, In des Totengräbers Haus.«