7. Sonette 1. Die Seestädte Vor allen Städten seid ihr Meeresbräute Die herrlichsten; der Tiefe Schätze quellen Zu euch empor, des Glückes Segel schwellen An euren Strand der fernsten Länder Beute. Da, Tyrus, Indien dir Weihrauch streute, Und da, Korinth, zu deinen Marmorschwellen Der Römer kam, da auf den hohen Wellen Dein Leu, Venedig, allen Flaggen dräute; Da war's, da zog der Ruhm durch Siegestore, Da schien die Mittagsglut von goldnen Dächern Auf Heldenbilder längs der Korridore. Müd lächelnd sahn die Herren der besiegten Meerwelle zu, indes in Prunkgemächern Den Perlenfächer ihre Töchter wiegten.