21. Trauerweide und Reben Die Heimat hatte mich beschenkt mit Reben, Die pflanzt' ich ein an meine Gartenmauer Und bat den Himmel, ihnen Schutz vor Schauer Und ihrer Blüte Sonnenschein zu geben. Da stieß ich mit der Schaufel hart daneben Auf Wurzeln eines Baums von trotz'ger Dauer. O Tränenweide, du bist's, Bild der Trauer? Soll ich dich dulden hier, den Tod beim Leben? Umwinde nur, ich muß es dir gestatten, Die Wurzeln, denen Lust entsprießt, mit deinen, Die Nahrung saugen für der Schwermut Schatten. So pflegt im Leben auch, entsproßt dem einen Verborgnen Grund, sich Lust und Leid zu gatten, Und Lächeln ist so nah verwandt dem Weinen.