30. Hat nicht auch dich der Irrtum müdgepeinigt, Hat nicht auch dich der Himmel längst verlassen, Stehst nicht auch du allein, umringt vom Hassen, Vom Hohn der Welt getreten und gesteinigt? Von Trug sind unsre Seelen nun gereinigt, Wir sehen jeden Wahn vor uns erblassen; Wie Wellen sich im Wasserfall umfassen, Laß in den Tod uns gehen, frei, vereinigt! Was hoffst du noch? Die Röte deiner Wangen Ist Fieberglut, und nur noch Fiebergluten Nährt unser Hoffen, Streben und Verlangen. Was hoffst du noch? Ein langsam still Verbluten? O komm! ein düstrer Tag ist untergangen – Wie friedlich liegt die Nacht auf jenen Fluten!