Pompeji Komm! Auch nur auf eine Stunde, Komm herauf, versunkne Welt, Aus dem düstern Säulengrunde, Hier vom Abendlicht erhellt! Wölbet euch, ihr Prachtgebäude, Glimm durch Lorbeer, Fackelglanz, Festchor hall', Gelag der Freude, Flöte, Syrinx, ruf zum Tanz! Ach, wie gern ihr kommen möchtet, Daß ihr nach der langen Rast Neu den Kranz des Lebens flöchtet! Stets habt ihr den Tod gehaßt. Längst schloß euch der nie gesehne Allvertilger von uns aus; Keinen Raum hat das Geschehne Im Gebiet des Weltenbaus! Doch um diese Villen immer Lächelt aus den Trümmern noch Eures frohen Sinns ein Schimmer, In Gedanken lebt ihr doch! Lebt im Bild auf Marmorplatten, Auf den Urnen und noch mehr, Wenn auch Bruchstück nur und Schatten, In der Dinge Wiederkehr. Denn es wiederholt sich Alles, Es begeht im Ahnungswehn Eines leisen Widerhalles Alles ein Sichwiedersehn! – Leiser durch die Pinienzweige Wehet, Lüfte, daß ich still Lauschend hier dem Einst mich neige, Das zum Jetzt erwachen will!