77. Die Welt ward nicht auß Sonnen-Staube, sondern wird zu Sonnen-Staube Ich weiß nicht, ob die Welt kan länger stehn und halten, Weil da und dort ihr Bau nimmt Brüche, Risse, Spalten. Gott scheidet sich von uns; wir scheiden uns von Gott. Die Wolfahrt reumt das Land, und bleibt uns nichts als Not; Die Tugend fleucht seitab; die alten Laster weichen Der neuen Teuffeley. Es künnen sich nicht gleichen Der Unterthan und Herr, der Herr und Unterthan; Der Mann sucht fremdes Weib; das Weib sucht fremden Mann. Der Himmel wil nicht mehr der Erde Saamen günnen; Die Erde wil nicht mehr wie vor gebären künnen. Das macht, daß man zum Theil dem Epikurus gläubt: Die Welt werd ehstes das, was in der Sonne stäubt.