Die Strafe Ich ging einmal zur Maienzeit Durch einen grünen Wald, Begegnet mir ein Jungfräulein Von reizender Gestalt; Sie war so jung So jung und wunderschön, Ich mußte sie Ja mußte sie ansehn. Der Kuckuck rief bald hier bald da, Es sang die Nachtigall, In jedem grünen Baume war Ein lauter Vogelschall; Das Jungfräulein Das sah mich liebreich an, So daß sie gleich Mein ganzes Herz gewann. Maiblumen banden wir zum Strauß, Die dufteten so süß, Wir liebten uns, wir küßten uns, Als wie im Paradies; Das grüne Gras, Das lud zum Sitzen ein, Da saß ich bei Dem schönen Jungfräulein. Wir liebten uns den ganzen Mai In aller Heimlichkeit, Wir liebten uns die Sommerszeit, Da war es uns gereut; Es flog ein Storch, Doch flog er nicht vorbei, Man liebt, ja liebt Nicht ungestraft im Mai.