Asmus Teufel Die Pfingstfestglocken klingen, Maigrün ist Feld und Wald, Der bunten Finken Singen Aus allen Zweigen schallt; O Münden, du mußt vergehen, Münden, du vielschöne Stadt, Des Kaisers Fahnen wehen, Der Tilly säuft in Blut sich satt. Es huben zwölf Kartaunen Wohl an ein schnöd Gebrumm, Bis daß von dem Posaunen Die Mauern fielen um; Ist mancher hingeworden In dieser Nacht der Not, Es ging das große Morden Vom Abend bis zum Morgenrot. Da war ein Mündener Bürger, Asmus Teufel genannt, Der schrie: »Du papistischer Würger, Dir wird jetzt die Schnauze verbrannt!« Er stopfte mit Hackblei und Nägeln Ein großes Gestücke voll Und rief: »Den welschen Flegeln Der Willkomm schlecht geraten soll.« Sie kamen angelaufen Mit Mordiogeschrei, Er hielt in den dicksten Haufen, Es ging kein Bröcklein vorbei; Da flogen Arme und Beine In der Luft umher, Das gab ein großes Gegreine, Doch Asmus Teufel lachte sehr. Sie suchten in allen Gassen Wo er zu finden sei, Sie mußten ihn leben lassen, Er kam gesund vorbei; Zu Göttingen saß er und zechte, Ein helles Lachen sich hub, Als kund ward, wie sich rächte Der Teufel an dem Beelzebub.