Der Rosengarten Ich weiß ein Garten hübsch und fein, Da blüht ein rotes Röselein; Und darum ist ein Heckenzaun, Im Sommer grün, im Winter braun. Und wer das Röslein brechen will, Muß kommen stumm, muß kommen still; Muß kommen bei der dustern Nacht, Wenn weder Mond noch Sternlein wacht. Ich wollte meinem Glück vertraun, Stieg heimlich übern Gartenzaun; Das rote Röslein war geknickt, Ein andrer hatte es gepflückt. Das Gärtchen ist nun kahl und leer, Das rote Röslein blüht nicht mehr; Betrübt muß ich von weitem stehn Und nach dem Rosengarten sehn.