2. Goldhelle Sonne und taufrische Luft Und Lieder und Blütenprangen, Des Buchweizens und der Lupine Duft Umschmeichelt mir üppig die Wangen. Die Welt so schön und der Arm so leer, Und das Herz, es hungert nach Liebe – Du qualmiger Wind, jetzt fege daher Mit deinem Todesgestiebe! O blutrote Sonne und eisiger Rauch Und keuchend-engbrüstiges Sausen, Jetzt fauche, du dörrender Todeshauch, Ich lechze nach Schauder und Grausen. Ich lechze nach Sturmwind und Wetterschlag, Daß Leib und Seele erzittert – Ich wollte, es wäre der jüngste Tag Und die alte Erde zersplittert ... Münster, Mai 1889