Der Einsiedler An die Fürstin von Dessau. 1792. Wo der See, mit grüner Welle, Dumpf der moosbedeckten Zelle Schroffe Klippenwehr umschäumt, Hallt dein Nam', in stiller Feier, Wenn der Berge Silberschleier Sich mit Abendgold besäumt. Der Gewährung Stunde segnet Da sein Auge dir begegnet Hier ein grauer Eremit, Dessen Brust, im freien Schooße Wilder Felsen, für das Große, Schön' und Gute reiner glüht. Wann der Alpen Riesengipfel, Wann des kleinen Landhofs Wipfel Sanft gewiegt im Vollmondschein, Und des Seewalds Buchenhallen Deinem Blick vorüberwallen, Edle! dann gedenk' auch sein. Der Erinnrung soll im Gärtchen, Vor der Klause Weidenpförtchen, Ein Altar sich fromm erhöhn; Da wird einst am Flutenspiegel Ueber des Entschlafnen Hügel Einsam die Zipresse wehn. Selig, selig sey dein Leben, Selig dein Hinüberschweben Zu verwandter Geister Chor! Walle spät, im Sternenkranze, Hoher Geist, von Glanz zu Glanze, Aus dem Nebelthal empor.