Beruhigung Wo durch dunkle Buchengänge Blasser Vollmondschimmer blinkt, Wo um schroffe Felsenhänge Sich die Epheuranke schlingt, Wo aus halbverfallnem Thurme Ein verlaßnes Bäumchen ragt, Und, emporgescheucht vom Sturme, Schauervoll die Eule klagt; Wo um sterbende Gesträuche Sich der graue Nebel dehnt, Wo im trüben Erlenteiche Dürres Rohr im Winde tönt, Wo in wildverwachsnen Gründen Dumpf der Waldstrom wiederhallt, Und, ein Spiel den Abendwinden, Welkes Laub auf Gräber wallt; Wo, im bleichen Sternenscheine, Um den frühverlornen Freund, Einsam im Zypressenhaine, Hofnungslose Sehnsucht weint: Da, da wandelt, von den Spielen Angestaunter Thorheit fern, Unter ahndenden Gefühlen, Schwermuth, dein Vertrauter gern! Da erfüllt ein stilles Sehnen Nach des Grabes Ruh' sein Herz, Da ergießt in heissen Thränen Sich der Seele banger Schmerz, Und sein Blick durchschaut die trübe Zukunft ruhig bis ans Grab, Und es tönt: Gott ist die Liebe! Jeder Stern auf ihn herab!