An Laura Wann der Abend die Gefilde röthet, Alles sich im Dämmerlicht verschönt, Wann die Nachtigall im Grünen flötet, Und des Dorfes Glocke tönt; Wann mit Golde sich die Wolken säumen, Wann des Baches Stimme leiser hallt, Und von duftbewölkten Gartenbäumen Blüthenregen niederwallt; Oder wann, mit hoher Ahndung Schauer, Die verschwiegne Nacht vom Himmel sinkt, Und voll Sympathie und stiller Trauer Jeder Stern herunterblinkt; Wann der volle Mond, mit bleichem Strale Schwermuthsvoll wie ein getrennter Freund, Auf die frühen moosbewachs'nen Maale Himmlischer Geliebten scheint: Dann erwache, mit dem Himmelsklange Der Begeisterung, dein Saitenspiel, Dann, o Laura, werde zum Gesange Süsser Schwermuth dein Gefühl!