Wahrheitstraum Ich bin im Traum gewesen Am einstgen Paradies Und hab ein Blatt gelesen, Das streng zurück mich wies. Ich hab im Traum gesehen Ins Innre mir alsbald Und wie es konnt geschehen, Daß dieses Blatt mir galt. Ich konnt im Traume schauen Weit über alle Zeit Und fühlte da ein Grauen Vor meiner Ewigkeit. Und als ich dann erwachte, Blieb mir ein Ahnen kaum Von dem, was er mir brachte, Doch wars ein Wahrheitstraum. Nun sinn ich täglich, stündlich, Was auf dem Blatt wohl stand; Es ist mir unergründlich Und bleibt mir unbekannt. Doch wenn ich im Gebete Zu meinem Gott und Herrn Recht gläubig, innig trete, So sagt er mir es gern. Dann macht der Traum als Wahrheit Mich von der Sünde rein, Und ich tret in die Klarheit Des Paradieses ein.