Malwida von Meysenbug (Zeichnung von Franz von Lenbach, um 1890) Malwida Freiin von Meysenbug (1816–1903) Biographie 1816 28. Oktober: Malwida Rivalier wird in Kassel als vorletztes von zwölf Kindern des Geheimen Cabinettsrats und späteren Staatsministers Philippe Rivalier und seiner Ehefrau Ernestine, geb. Hansell, geboren. 1825 Ihre Vater wird in den erblichen Adelsstand erhoben und erhält den Namen der von Meysenbug. 1831 Nach dem heimlichen Abdankung des hessischen Kurfürsten Wilhelm II. verläßt Philippe Rivalier de Meysenbug mit ihm Kassel Kassel. 1834 Die Mutter läßt sich mit ihren beiden jüngsten Töchtern in Detmold nieder. 1832 Winter zu 1843: Aufenthalt in Frankfurt am Main. 1844 Persönliche Bekanntschaft mit Theodor Althaus, der ihre große und einzige Liebe wird. Winter zu 1845: Aufenthalt in der Provence. 1847 Übersiedlung zu ihrem Vater nach Frankfurt am Main. Trennung von Theodor Althaus, der nach Leipzig geht. 28. Dezember: Tod des Vaters. 1848 In Frankfurt am Main erlebt sie den Beginn der Revolution. April: Rückkehr nach Kassel. 1850 Malwida von Meyenbug wird gemeinsam mit Johanna Fröbel Leiterin der kurz zuvor gegründeten Frauenhochschule in Hamburg. Korrespondenz mit Johanna Kinkel und anderen Demokraten. 1851 Letzter Besuch bei ihrem Freund Theodor Althaus in Gotha. 1852 Unter dem Druck reaktionärer Kräfte löst sich die Hamburger Frauenhochschule selbst auf. 2. April: Theodor Althaus stirbt, als Revolutionär verfolgt und verfemt. Übersiedlung nach Berlin. Malwida von Meysenbug arbeitet journalistisch und hält Kontakte zu ehemaligen Revolutionären. Mai: Durchsuchung der Wohnung durch die Polizei, Festnahme und Verhör. 25. Mai: Flucht über Hamburg nach England, wo sie bis 1859 im Exil lebt. Sie verdient ihren Unterricht durch das Erteilung von Deutschunterricht und verkehrt in der Kreisen der demokratischen und republikanischen Flüchlinge aus Deutschland. Freundschaft mit Carl Schurz, Gottfried und Johanna Kinkel. 1853 Dezember: Aufenthalt im Haus von Alexander Herzens als Erzieherin seiner Töchter (bis April 1856). In den folgenden Jahren übersetzt sie zahlreiche seiner Bücher aus dem Russischen. 1858 Tod von Johanna Kinkel. 1859 Winter zu 1860: Erster Aufenthalt in Paris. Bekanntschaft mit Richard Wagner. 1860 Sommer: Rückkehr nach London. 1861 Malwida von Meysenbug übernimmt endgültig die Erziehung von Olga Herzen. Winter zu 1862: Gemeinsam mit Olga Herzen zweiter Aufenthalt in Paris. Beginn der Freundschaft mit Richard Wagner. 1862 Übersiedlung nach Italien gemeinsam mit Natalie und Olga Herzen. 1863 Aufenthalt in Rom und Capri. 1865 Aufenthalt in Bern. 1866 Aufenthalt in Florenz. 1867 Aufenthalt in Venedig. 1868 Aufenthalt in München zur Aufführung von Wagners »Meistersingern«. 1869 Der erste Band ihrer »Memoiren« erscheint anonym und in französischer Sprache. 1869 Winter zu 1870: Aufenthalt in Paris. 1870 21. Januar: Tod von Alexander Herzen in Paris. Reisen nach Bad Ems, Genf und Florenz. 1872 Reise nach Bayreuth zur Grundsteinlegung des Hauses Wahnfried. Juni: Aufenthalt in München zur »Tristan«-Aufführung. Zusammentreffen mit Friedrich Nietzsche in Basel. 1873 August: Übersiedlung nach Bayreuth. 1874 Teilnahme an den ersten Bayreuther Festspielen. Reisen nach San Remo, Ischia, Amalfi, Ravello, Paestum, Pompeji, Florenz und Rom. 1876 Besuch der Bayreuther Festspiele. Die erste deutsche Ausgabe der »Memoiren« erscheint in Stuttgart. 22. November: Aufenthalt in Sorrent mit Friedrich Nietzsche (bis 11. Mai 1877). 1877 Endgültige Niederlassung in Rom. 1878 Reisen nach Montmorency und nach Bayreuth. 1879 Besuch bei den Monghettis in Mezzaratte bei Bologna. »Stimmungsbilder« (Porträts). 1880 Aufenthalt in Sorrent mit Laura Minghetti. Besuch bei Richard Wagner in Neapel. 1882 Reise nach Bayreuth zur Aufführung des »Parsifal«. 1883 13. Februar: Tod Richard Wagners in Venedig. 1885 »Phädra« (Roman). »Der heilige Michael« (Novellen). 1888 Bekanntschaft mit Alexander von Warsberg. 1889 Bekanntschaft mit Romain Rolland und Beginn des intensiven Briefwechsels, der bis zu ihrem Tod 1903 reicht. 1890 »Erzählungen aus der Legende« »Geschichte für die reifere Jugend«. 1892 Aufenthalt in Versailles (erneut 1893). 1898 »Lebensaben einer Idealistin«. 1901 Aufenthalt in Sorrent. »Individualitäten« (kulturkristische Essays und Betrachtungen). 1903 26. April: Malwida von Meysenbug stirbt im Alter von 86 Jahren in Rom.