Frühlingsvorgefühl Bald ist die Winternacht dahin, Die kalten Nebelwolken fliehn, Und heller lacht die Sonne. Bald weckt der Lenz in Hain und Flur Die starre, schlummernde Natur Zu langentbehrter Wonne. Schon schmilzt der lockre Flockenschnee, Bald werden Blumen, Gras und Klee Dem Schoß der Erd' entsprießen; Bald wird der Lerche süßer Schall Und der Gesang der Nachtigall Uns Harrende begrüßen. Dann eilen wir hinaus ins Feld, Und freuen uns der schönen Welt Im Frühlingsschmucke wieder, Und laben uns in warmer Luft, Und atmen zarten Blütenduft, Und singen Freudenlieder. Dann öffnet neuer Lebenslust Sich traulich auch des Dulders Brust, Von Sorg und Gram umfangen: Denn manche Hoffnung, die verblich, Erneuert mit den Blumen sich, Die in den Gärten prangen.