Der Patriot an sein Vaterland 1773. Süß ist der Name Vaterland, Wo Einigkeit mit festem Band Die Bürgerherzen kettet; Wo jeder gern durch eignes Blut Des Nebenbürgers Hab und Gut Von Räuberhänden rettet. Wo auf dem Thron Gerechtigkeit Den Armen, der um Hülfe schreit, Vor Unterdrückung schützet; Und, von der Unschuld Wehr umschanzt, In Lauben, die er selbst gepflanzt, Der greise Bürger sitzet. Wo alle Priester Christen sind, Und kein Verführer unser Kind Zu niedern Lüsten reizet; Wo nur allein nach Sittsamkeit Und Unschuld und Bescheidenheit Das zarte Mädchen geizet. Wo man das graue Alter ehrt, Auf Männerrat und Warnung hört, Und offenherzig handelt; Auf guten, strengen Sitten hält, Und nicht die Einfalt erster Welt In neuern Prunk verwandelt. O welch ein Bild! O Vaterland! Ich seh', das Auge weggewandt, Auf ewig dich nicht wieder; Und flieh', und bete noch für dich. O, senkten meine Wünsche sich Doch bald auf dich hernieder!