Abends in der Laube 1773. Der Abend wallt, mit süßer Ruh, Von Taugewölken nieder; Die bunte Tulpe schließt sich zu, Der Hain vergißt der Lieder. Nur von beglückter Liebe singt Noch meine Philomele, Und ach! ein Sehnsuchtsseufzer dringt Mir schmachtend aus der Seele. O komm, Elise, laß mit ihr Des Abends uns genießen! Komm, von der warmen Lippe mir Den Seufzer wegzuküssen! Horch, ihre Silberstimme schallt In hellern Doppelschlägen; Und Nachtviolenbalsam wallt Dir lieblicher entgegen. O du, ihr Engel, leite sie, Voll ahndender Gefühle, Voll warmer, frommer Sympathie, In diese Maienkühle! Daß, wie der Mond aus Wolken hier, Sie mir im Dunkel lache, Und diese Rosenlaube mir Zum Paradiese mache!