Im Tann Gestern bin ich weit gestiegen, abwärts, aufwärts, kreuz und quer; und am Ende, gliederschwer, blieb im Tannenforst ich liegen. Weil' ich gern in heitrer Buchen sonnengrünem Feierlichte, lieber noch, wo Tann und Fichte kerzenstarr den Himmel suchen. Aufrecht wird mir selbst die Seele, läuft mein Aug empor den Stamm: Wie ein Kriegsvolk, straff und stramm, stehn sie da, ohn Furcht und Fehle; ernst, in selbstgewollter Buße, nicht zur Rechten nicht zur Linken: wer der Sonne Kuß will trinken, hat im Dämmer keine Muße. Denksam saß ich. Moose stach ich aus des Waldgrunds braunem Tuch. Und der frische Erdgeruch tat mir wohl, und heiter sprach ich: Wahrlich, ich vergleich euch Riesen unerbittlichen Gedanken, die sich ohne weichlich Wanken Höhenluft der Wahrheit kiesen. Philosophin Mutter Erde hat euch klar und schlicht gedacht, jeglichem zu Lehr und Acht, wie man teil des Lichtes werde. Stolz aus lauem Dämmer flüchten, Rast und Abweg herb verachten, nur das eine Ziel ertrachten – also muß der Geist sich züchten. Lang noch an den schlanken Fichten sah ich auf mit ernstem Sinn. Erde! Große Meisterin bist du mir im Unterrichten! Besser als Folianten lehren, lehrst mich du, solang mein Leben. Unerschöpflich ist dein Geben, doch noch tiefer mein Verehren.