Beim Mausbarbier »Springst auch zum Bader?« »Ja!« »Spring'n wir zusammen!« »Ein schöner Sonntag heut –« »Duck dich!« »Was ist?« »Ein Has!« »Ein Has! das ist 'was Recht's!« »Sei still! wenn er dich hört, so –« »Nun?« »Verklagt er uns beim Raben!« »Du!« »Was hast? ein Korn?« »Hihi! die Hälfte fress' ich –« »Mehlgebacknes?« »Und mit der andern zahl' ich –« »Den Barbier? Und ich?« »Hi! wenn du noch dein Weibchen wärst!« »Ich beiß' dich –« »Still! da sind wir!« »Guten Morgen!« Aus einem Erdloch unter einer Wurzel verbeugt sich tief ein alter Mausekopf –: »Frisieren? brennen? Bitte, nur herein!« Die Mäuslein nehmen Platz auf einer Moosbank und harren stumm in saubern Spinnwebmänteln, indes der Alte seine Eisen draußen auf einen Stein ins Sonnenfeuer legt. »Die Härchen ausziehn?« »Nach der Mode!« »Bitte! ...« Bedächtig zieht der alte Mausbarbier die Schnurrbartfädchen durch das warme Scherlein. Dann wichst er sie ein wenig noch mit Harz und wäscht zum Überfluß die samtnen Köpfchen mit Birkenöl und scheitelt sie geschickt. Dann knüpft er flink die Mäntel ab und bürstet die sonntäglichen Wämser spiegelglatt. Mit Anstand holt das eine Mäuslein drauf den Kuchen aus der Tasche: »Bitte!« »Danke!« ... Von seinem Loch aus guckt der Mausbarbier dem stolzen Paar behaglich knabbernd nach und lugt vergnügt zum blauen Himmel auf, der reiche Kundschaft heute noch verspricht.