St. Expeditus 1. Einem Kloster, voll von Nonnen, waren Menschen wohlgesonnen. Und sie schickten, gute Christen, ihm nach Rom die schönsten Kisten: Äpfel, Birnen, Kuchen, Socken, eine Spieluhr, kleine Glocken, Gartenwerkzeug, Schuhe, Schürzen ... Außen aber stand: Nicht stürzen! Oder: Vorsicht! oder welche wiesen schwarzgemalte Kelche. Und auf jeder Kiste stand »Espedito«, kurzerhand. Unsre Nonnen, die nicht wußten, wem sie dafür danken mußten, denn das Gut kam anonym, dankten vorderhand nur IHM, rieten aber doch ohn Ende nach dem Sender solcher Spende. Plötzlich rief die Schwester Pia eines Morgens: Santa mia! Nicht von Juden, nicht von Christen stammen diese Wunderkisten – Expeditus, o Geschwister, heißt er, und ein Heiliger ist er! Und sie fielen auf die Kniee. Und der Heilige sprach: Siehe! Endlich habt ihr mich erkannt. Und nun malt mich an die Wand! Und sie ließen einen kommen, einen Maler, einen frommen. Und es malte der Artiste Expeditum mit der Kiste. Und der Kult gewann an Breite. Jeder, der beschenkt ward, weihte kleine Tafeln ihm und Kerzen. Kurz, er war in aller Herzen.