Die Brücke Einem Bildhauer der Zukunft Bis an die Kniee stehn im Strom die beiden Riesen Kraft und Maß: Auf ihren breiten Nacken ruht der Brücke stählernes Gebälk. Beine breit in Grund gestemmt, Hände auf des andern Schulter, Stirn an Stirne fest gepreßt, stehn sie da und schaun hinunter. Da flieht die Welle ruhlos hin, und weiße Segel ziehn einher, und dunkle Schlote wölken Rauch, und Schollen türmt des Winters Frost. Aber unbewegten Blicks stehn die muskelfrohen Hünen; leis nur zuckt des Einen Leib stampft es droben donnernd drüber. Der andre aber preßt die Stirn nur fester, fester nur die Faust: Er kennt des Bruders trotzig Herz, das tief im Kern die Menschheit haßt.