Nächtliche Bahnfahrt im Winter Wenn du so auf müder Nachtfahrt durch die dunklen Lande eilest, wird dir Manches Graun und Rätsel, das du sonst zum Klaren teilest. Kannst das Dunkel nicht zerspähen, wirst ohn Ende fortgerissen –: Hier ein Licht und dort ein Schatten aus durchdröhnten Finsternissen. Und du denkst, wie durch die weißen Wälder frierend Rehe ziehen, bis sie vor den Dörfern stehen mit von Frost zerschundnen Knien. Und du siehst die vielen Menschen langgestreckt im Schlafe liegen, und du siehst die große Erde alles durch den Weltraum wiegen. Du erschrickst –: Von lauter Stimme hörst du einen Namen rufen – – Ja, das ist das alte Städtchen deiner ersten Werdestufen. Und du denkst der lieben Gassen, und du siehst dich selbst als Knaben ... Und schon liegt das Städtchen wieder fern in Schlaf und Nacht begraben. Und ein Schaudern und ein Wundern läßt dein festes Herz erbeben, und dich graut vor deiner Menschheit unenträtselbarem Leben.