An eine Äolsharfe Tu semper urges flebilibus modis Mysten ademptum: nec tibi Vespero Surgente decedunt amores, Nec rapidum fugiente Solem. Hor. Angelehnt an die Efeuwand Dieser alten Terrasse, Du, einer luftgebornen Muse Geheimnisvolles Saitenspiel, Fang an, Fange wieder an Deine melodische Klage! Ihr kommet, Winde, fern herüber, Ach, von des Knaben, Der mir so lieb war, Frisch grünendem Hügel. Und Frühlingsblüten unterweges streifend, Übersättigt mit Wohlgerüchen, Wie süß bedrängt ihr dies Herz! Und säuselt her in die Saiten, Angezogen von wohllautender Wehmut, Wachsend im Zug meiner Sehnsucht, Und hinsterbend wieder. Aber auf einmal, Wie der Wind heftiger herstößt, Ein holder Schrei der Harfe Wiederholt, mir zu süßem Erschrecken, Meiner Seele plötzliche Regung; Und hier – die volle Rose streut, geschüttelt, All ihre Blätter vor meine Füße!