Rebellenlied Sie hatten uns mit Zwang und Lügen in ihre Stöcke eingeschraubt. Sie hatten gnädig uns erlaubt, in ihrem Joch ihr Land zu pflügen. Sie saßen da in Prunk und Pracht mit vollgestopftem Magen und zwangen uns, für ihre Macht einander totzuschlagen. Doch wir, noch stolz auf unsere Fesseln, verbeugten uns vor ihren Sesseln. Sie kochten ihre Larvenschminke aus unserm Blut und unserm Schweiß. Sie traten uns vor Bauch und Steiß, und wir gehorchten ihrem Winke. Sie fühlten sich unendlich wohl, sie schreckte kein Gewitter. Jedoch ihr Postament war hohl, ihr Kronenschmuck war Flitter. Wir haben nur die Faust erhoben, da ist der ganze Spuk zerstoben. Es rasseln zwanzig Fürstenkronen. Die erste Arbeit ist geschafft. Doch, Kameraden, nicht erschlafft, soll unser Werk die Mühe lohnen! Noch füllen wir den Pfeffersack, auf ihr Geheiß, den Reichen; noch drückt das Unternehmerpack den Sporn uns in die Weichen. Noch darf die Welt uns Sklaven heißen – noch gibt es Ketten zu zerreißen. Vier Jahre hat die Welt der Knechte ihr Blut verspritzt fürs Kapital. Jetzt steht sie auf, zum erstenmal für eigne Freiheit, eigne Rechte. Germane, Römer, Jud und Ruß in einem Bund zusammen – der Völker brüderlicher Kuß löscht alle Kriegesflammen. Jetzt gilt's die Freiheit aufzustellen. – Die rote Fahne hoch, Rebellen!