Der Glockenturm Aus roten Dächern ragend strebt der Kirchturm in den hellen Tag. Von dunklem Erz die Glocke schwebt in seinem steinernen Verschlag. Und neben ihr hängt im Gestühl ein Tau, vom Winde leis geschwenkt. Kein Blick klimmt hoch und kein Gefühl. Kein Mensch geht unten, welcher denkt, daß dieses Tau in dem Gerüst, von einer mutigen Menschenhand geschlagen an der Glocke Rand, das Volk zu Taten wecken müßt. – Da starren sie, gelangweilt, kühl: das Tau, die Glocke und der Turm. Mein Sehnen nur steigt ins Gestühl und läutet Sturm. Und läutet, bis der Glöckner stumm den Weg sich zum Gerüste bahnt und alles gläubige Publikum zum friedlichen Gebete mahnt.