5. Einem reisenden Mahler ins Stammbuch geschrieben Gehst hin in eine andere Welt – Von Herzen Glück, wie's dir gefällt! Verleih dir Gott ein fröhlich Blut, Zur Arbeit immer frischen Muth, Wär ich zur Stund ein reicher Mann, Ich böth dir was geringes an; (Obs gleich nur Quark) in dieser Welt Im Glauben manchen noch erhält. Da ich nichts bessers geben kann, Nimm dreierlei zum frommen an: Hab wahrer Künstler Eigensinn, Zu mahlen nur nach deinem Sinn; Wie Gott dir Aug und Herz gestellt, Darnach betrachte deine Welt – Nimm Rath und gute Meinung an; Doch schau wer Rath dir geben kann. Ein mancher meints von Herzen recht Giebts drum nicht minder dumm und schlecht – Vor allem traue der Natur; Bist Künstler nur auf ihrer Spur: Denn ohne sie was ist die Kunst? Ein Kinderspiel – nur Müh und Dunst.