Wetterleuchten Durch die dichtverhüllten Fenster dringt noch der letzten Blitze mattes Leuchten, – und die Stunde naht auf regenfeuchten Sohlen, die dich wieder zu mir bringt. Jahre liegen zwischen dir und mir: Herzen, deren Pulse nicht mehr pochen, Klüfte, deren Brücken abgebrochen – tote Gluten, Staub und Grabeszier. Aber heut umweht von Liedern mich noch ein Ton, die einst so süß mir däuchten, und die Brust durchzuckt's wie Wetterleuchten, das noch blitzt, wenn schon die Wolke wich. Lächle, ob ich finster blicken mag! Strahle mir mit deiner Augen Sonnen neu ins Herz die längstverrauschten Wonnen, unserer Liebe heitern Frühlingstag. Aus den Schalen duftet Veilchenpracht dir zum Gruß, und volle Kelche schäumen: o, noch einmal laß den Traum mich träumen, der mein Herz so selig einst gemacht!