2. Aus wallenden Herbstesnebeln grüßt mich dein Angesicht, mein lieber, trauter Bruder, wie Maiensonnenlicht! Rings blütenduftig Schweigen am Sommernachmittag, hoch über unsern Häuptern das grüne Laubendach. Du warest heimgekehret, und ich hielt deine Hand und lauschte deinen Worten Vom schönen Feindesland, von Schlachtengebraus und Siegen, – dein Auge blitzte klar, du strichst dir aus der Stirne dein dunkellockig Haar – – – Wie kommt's, daß grade heute ich dein gedenken muß? Der Herbst blickt in die Fenster und grüßt mit rauhem Gruß. Verödet liegt nun der Garten, die Bäume sind längst geleert – und du bist fortgezogen, von dannen niemand wiederkehrt.