Zur Arbeit Aus Morgennebeln leuchtet der frühe rote Tag; da treibt mich auf vom Lager ein dumpfer Glockenschlag. Der ruft aus süßem Traume zum trauten Heim hinaus mich in die Flammenschwüle ins dunstige Kesselhaus zur Arbeit. Ich schreite gleich dem Krieger in eisenstarrer Wehr, mit Hammer, Beil und Zange zum Daseinskampf einher. Und wo die Bälge sausen, wo hell das Feuer sprüht, singt mir die rote Flamme ein heißes Morgenlied zur Arbeit. Des Schweißes schwerer Tropfen, der von der Stirn mir läuft, ist Tau, der auf die Saaten der Zukunft niederträuft. Kein Mordgewaffen schmiedet die schwielenharte Hand; sie dehnt und schweißt und hämmert ein ehern Friedensband der Arbeit. Schlaf ruhig du, mein Knabe, in treuer Mutterhut; auch dich ruft einst die Frühe, auch dich ruft einst die Glut. Dann wirst in blaue Weiten auf fernster Brüder Ruf du die Maschine leiten, die einst dein Vater schuf, zur Arbeit. Zur Arbeit ruft ihr Sausen, zur Arbeit, nicht zur Fron! Dann wird die Sonne scheinen hell auf dein Werk, mein Sohn. In freier Männer Kreise klingt dann in Nord und Süd jauchzend wie Siegesweise ein frohes Morgenlied.