Duobus litigantibus tertius gaudet oder Der Grenadier und sein Mädigen 36 . Es war einmal ein Grenadier Vom ersten Regimente, Der führt sein Mädigen spatzier', Sieh, da begegnet ihm ein Kür- :,: Rassier , ein Stabstrompeter, Und blies als wie das Wetter. :,: Als der das Mädigen erblickt, Die einstens sein gewesen, Da schimpft er sie auf grobe Weis', Und sagt Herr Grenadier, so scheis- :,: Lich kann's kein Mädigen geben, Da wett' ich Sie mein Leben. :,: »Mein Mädigen schimpft er nimmermehr, Sonst sag' ich Sie was anders; Verstehst du mich, denn das wär schön, Wenn sich von Euch müßt gar ein Gren - :,: Nadier beschimpfen lassen. Auf offenbarer Straßen.« :,: Ich schimpf' nicht Dir, Herr Grenadier! Ich schimpf' nur diesen Besen; In München dras vorm Angerthor Da war sie schon einmal im Por - :,: Tell bei der Madam Meyer, Gar nicht einmal sehr theuer. :,: Darüber weint die Schönste sehr Und fand sich affrantirli. Der Grenadier schließt sie in Arm, Und ließ dann einen ziemlich war - :,: Men Kuß auf ihre Wangen Mit zärtlichem Verlangen. :,: Und spricht hierauf zum Kürassier: Mein Freund, itzt halt Er 's Maule! Ich komm heut noch vor's Isarthor Auf d'Wach, dann werd' ich Seinem Kor - :,: Poral die Sach berichten, Der wird den Handel schlichten. :,: Da springt der Kürassier vom Pferd, »Was, Er will mich verklagen?« Sie raufen da mit größtem Muth – Auf einmal kommt ein junger Stud - :,: Josus angelaufen, Und sieht die beiden raufen. :,: Und nimmt das Mädigen bei der Hand Und geht mit ihr spatzieren; Durch Wiesenthal und Wald und Flur, Und sprach: Du Süße, Liebe! Hur - :,: Tig komm und sei hübsch frohe Beim Tanz in Hesselohe. :,: Doch merkt es euch ihr jungen Leut', Und denkt an meine Worte. Wenn zwei sich streiten um die Sach, So kommt ein Dritter, der schon schmach - :,: Tet wochenlang mit Sehnen, Sich wacker zu verbrennen. :,: Drum hatt' auch der den wahren Preis, So wie das Sprichwort meldet; Aus lauter Herzens-Sympathie Trug er davon den größten Tri - :,: Per , andern zum Exempel, Drum laßt den Venustempel. :,: