Die Winterreise Gute Nacht Fremd bin ich eingezogen, Fremd zieh' ich wieder aus. Der Mai war mir gewogen Mit manchem Blumenstrauß. Das Mädchen sprach von Liebe, Die Mutter gar von Eh' – Nun ist die Welt so trübe, Der Weg gehüllt in Schnee. Ich kann zu meiner Reisen Nicht wählen mit der Zeit: Muß selbst den Weg mir weisen In dieser Dunkelheit. Es zieht ein Mondenschatten Als mein Gefährte mit, Und auf den weißen Matten Such' ich des Wildes Tritt. Was soll ich länger weilen, Bis man mich trieb' hinaus? Laß irre Hunde heulen Vor ihres Herren Haus! Die Liebe liebt das Wandern, – Gott hat sie so gemacht – Von Einem zu dem Andern – Fein Liebchen, Gute Nacht! Will dich im Traum nicht stören, Wär' Schad' um deine Ruh', Sollst meinen Tritt nicht hören – Sacht, sacht die Thüre zu! Ich schreibe nur im Gehen An's Thor noch gute Nacht, Damit du mögest sehen, Ich hab' an dich gedacht.