An Sylvien auf ihren namens-tag B.N. Dein edler namens-tag zeigt heute seinen schein; Mir aber meine pflicht/ dich würdig anzubinden; Allein wo soll ich was bey meiner armuth finden/ Weil federn und papier für dich zu wenig seyn? Mein wollen ist zwar groß/ doch mein vermögen klein/ Drum laß mich/ was ich kan/ dir zum geschencke winden: Denn wer die liebe will auff gold und reimen gründen/ Schleust nur viel prahlerey und wenig freundschafft ein. Ich biete dir mein hertz zum opffer selber an/ Mein hertze/ das dich zwar nicht/ schönste/ binden kan; Weil du es schon vorlängst mit ketten angebunden/ Legst du es aber nur zu deinen füssen hin/ So glaube/ daß ich auch in ketten lustig bin; Weil es nach so viel angst doch einen ruh-platz funden.