Er liebet ohne hoffnung B.N. Was denckt ihr doch/ ihr kühnen sinnen? Ihr geht auff allzuhoher bahn; Denn euer frevelndes beginnen Will weiter/ als es steigen kan; Weil ihr dasselbe lieben wollet/ Was ihr doch nur anbeten sollet. Die gantze welt steht euch ja offen/ Und steckt nicht voll unmöglichkeit. Warum liebt ihr denn sonder hoffen/ Was euch die liebe doch verbeut. Wo furcht und noth gesetze schreiben/ Muß lieb und lust zurücke bleiben. Jedoch ich weiß nicht/ was ich sage/ Ich will nicht/ was ich wollen soll. Darum erwehl ich nur die plage/ Und such im finstern meinen pol; Vielleicht kan/ wie die nesseln bienen/ So mir der schmertz zu honig dienen. Hab ich nicht hoffnung das zu kriegen/ Was mich mit flammen überstreut; So qvillet dennoch mein vergnügen Auch noch aus der unmöglichkeit; Denn darff ich gleich die glut nicht nennen/ Will ich doch in gedancken brennen. Und also lieb ich mein verderben/ Und heg ein feur in meiner brust/ An dem ich noch zuletzt muß sterben. Mein untergang ist mir bewust: Das macht: ich habe lieben wollen/ Was ich doch nur anbeten sollen.