Uber ihre unempfindligkeit B.N. Wie lange wilstu grausam seyn/ Du göttin meines hertzen? Dein blitz gebieret meine pein/ Du aber lachst der schmertzen/ Und siehst den henckern meiner ruh Mit kaltgesinntem schertz und stoltzen augen zu. Ich bin/ wie Aetna/ feuer-heiß/ Und brenne voller flammen; Doch deine brust bleibt schnee und eiß/ Und schmeltzet nicht vonsammen. Ihr berg steckt tausend seelen an; Ich aber finde nichts/ das ihn entzünden kan. Den stahl muß endlich feur und glut/ Den marmel regen schwächen/ Und warmes bock- und ziegen-blut Soll diamanten brechen: Allein je mehr mein hertze sich Mit feur und thränen rüst/ ie mehr verhärtst du dich. Was soll ich ärmster denn nun thun? Dich kan ich nicht bewegen; Und gleichwohl kan ich auch nicht ruh'n Noch in das grab mich legen. Selbst hab ich weder krafft noch macht/ Und such ich rath bey dir/ so werd ich ausgelacht. Ach Sylvia! bedencke doch Das ende meiner plagen; Ich trage mit gedult dein joch/ Und will mich nicht beklagen. Laß aber nach der langen pein Doch endlich auch einmahl nur meinen ruh-tag seyn.