Schertz-lied B.N. Wie närrisch lebt ein kerl doch in der welt/ Wenn er erst in das garn der liebe fällt? Wenn er den muth für einen griff verhandelt/ Und in den stricken des verderbens wandelt? Bald sitzt ihm der kragen am halse nicht recht/ Bald ist ihm die dünne Paruqve zu schlecht/ Bald zieht er den degen/ bald steckt er ihn ein; Bald denckt er ein bauer/ bald könig zu seyn. Wie mancher tag und manche schöne nacht Wird doch mit gram und sorgen zugebracht! Und wenn wir endlich gar zu lange harren/ So werden wir zu thoren und zu narren. Denn gehn wir und geben dem glücke die schuld/ Das glücke spricht: Habe nur ferner gedult. Gedultig seyn bringt uns in leiden und pein/ Biß daß wir so mürbe wie pflaumen-brey seyn. Doch geht es mit der zeit auch endlich an/ Daß man zur noth mit mädgen löffeln kan; Ach Gott! mit was vor müh und schwerem lauffen Muß man alsdenn ihm seine lust erkauffen! Da nimmt man/ so viel man bekommen nur kan/ Und leget den wechsel an spitzen-werck an; Indessen sitzt vater und mutter zu hauß/ Und zahlen das theure Collegium aus. Wenn man nun so das geld hat angewandt/ So machen sich denn mund und mund bekandt/ Und schliessen sich vor heissen liebes-flammen/ Wie fetter leim und junges wachs zusammen. Denn macht man dem mädgen die brüstgen erst bloß/ Die brüste verleiten uns endlich in schooß/ Im schooße wächst unser verderben durchs kind/ Denn stehn wir im – – – und scharren den grind. Wohl dem! der so/ wie goldschmieds junge/ denckt/ Und eher sich nicht zu der liebe lenckt/ Als biß er nach vollbrachten jugend-jahren Sich kan in ehren mit der liebsten paaren. Ich habe die regel: Ich liebe nicht viel/ Und wenn ich gleich liebe/ so ist es nur spiel/ Und ist es im ernste/ so bin ich vergnügt/ Im fall ich nur freundschafft und küsse gekriegt.