6. An einen Berg Du grüner Berg, der du mit zweyen Spitzen Parnasso gleichst, du hoher Felß, bey dir Wüntsch' ich in Rhu zu bleiben für und für Und deine Lust gantz einsam zu besitzen, Weil du mir auch für aller Welt kanst nützen; Dann wann ich bin auff deinem Klippen hier, So seh' ich stets derjenen Ort für mir, Die für dem Tod alleine mich kan schützen, Mein' höchste Freud' und meines Lebens Leben; So weiß ich auch, daß man sonst nirgend findt Mit solcher Zier ein einig Ort umbgeben; Natura hat die Lust allher gesetzet, Daß, die auff dich mit Müh gestiegen sind, Hinwiederumb auch würden recht ergetzet.