Pfingstgruß Da ist das heil'ge Pfingsten wieder! Des Lenzes und des Geistes Gruß Senkt sich mit ihm zur Erde nieder Im Sonnenglanz und Blütenkuß. Halb wie der Maien leises Zittern Im hellen Morgensonnenstrahl, Halb wie ein dröhnendes Gewittern Erklingt der Andacht Pfingstchoral. »O heil'ger Geist, dereinst gesendet Zum Kampf der Jünger Schar zu weihn, Daß sie vom Niedern abgewendet Dem Höchsten diene nur allein. – O heil'ger Geist, komm zu uns allen, Die wir auch heute kampfbereit Zum Ziele der Erlösung wallen, Von dem die Menschheit noch so weit.« Sich Deinem Dienste recht ergeben Heißt: nur für Freiheit, Lieb' und Licht Das Schwert des Geistes aufzuheben, Das blutlos selbst den Sieg erficht. Doch thut es not dies Schwert zu schwingen Gen Sclaventum und Haß und Nacht. Bis Volk um Volk aus ihren Schlingen Zum selgen Freiheitstag erwacht. Heil ist nur auf des Lichtes Bahnen, Nur sie zu wandeln Ehr und Kuhm, Drum wählt gehorsam seinem Mahnen Des heil'gen Geistes Kittertum! Laßt hoch und stolz sein Banner wehen Mit frischem Maienlaub umkränzt, Bis wir es siegreich flattern sehen Von Geistesflammen überglänzt. Bis alles Volk, selbst geistdurchdrungen, Vereint, erleuchtet, und befreit Ein ew'ges Pfingsten sich errungen, Voll Lieb' und Licht und Herrlichkeit.