Mac Dugald 1. »Prinz Edgar nahet! unser Hort! Der Sohn von unserm Königsstamme!« So scholl's, und zündend trug das Wort Durch's Hochland eine lohe Flamme. Der ärmste Knecht, der Bettler schier, Wie die mit Rang und Gut Belehnten, Sie scharten sich um das Panier Des heimgekehrten Prätendenten. Nach Büchs' und Schwert griff jede Hand, Aufzuckend gen Hannovers Farben, Und selig wurden die genannt, Die so in heil'gem Kampfe starben. Sie waren selig! Als es brach, Trank noch ihr Herz Begeistrungsodem! Sie sahen nicht den Tag der Schmach, Den Unglückstag nicht bei Culloden. – Dem Tage folgt ein Dunkel dicht, Das blanke Beile nur durchhellen. In Edinburg sitzt ein Gericht Zum Spruche über die Rebellen. Da ist kein Mann so groß, so gut, Daß ihn der Haß zu treffen scheue! Es rauchet das Schafott vom Blut Hochedler Märtyrer der Treue. Durch eh'rne Strenge, finstern Zwang Will stürzen man den alten Glauben, In rücksichtslosem Uebergang Dem Volk sein eigenst Wesen rauben. Daß welk von einem Todeshauch Sein Selbst wie dessen äußre Zeichen, Soll Kaledoniens Recht und Brauch Dem englischen Gesetze weichen. Auch auf des Hochlands Söhne, die Im Dienst von Englands Fahne stehen, Ist man bedacht und läßt für sie Den folgenden Befehl ergehen: »Wenn Urlaub ein Soldat begehrt, Sind ihm drei Tage freizugeben; Doch wer dann nicht zurückekehrt, Der büßt die Schuld mit seinem Leben! Es droht solch blutiges Geschick Nicht bloß dem Flüchtling, dem Verräter, Nein! Jenem auch, der kehrt zurück Um eine Tageslänge später. Wer auch um eine Stunde nur Die Frist des Urlaubs überschreitet, Der hat, verletzend seinen Schwur, Sich selbst den Weg zum Grab bereitet.«